Immer mehr Spediteure beginnen jetzt in Elektro-Lkw zu investieren, auch innerhalb des Schwertransports. So hat auch Mattson Åkeri, ein führendes Unternehmen im elektrischen Schwerlastverkehr im schwedischen Göteborg drei schwere elektrische Volvo FH Electric gekauft.
Seit einigen Wochen wird bereits einer der Lkw im Containerverkehr im Hafengebiet von Arendal, in Göteborg, getestet. Bei dem Test handelt es sich um ein so genanntes HCT-Projekt (High-Capacity Transport). Der Lkw ist mit zwei Anhängern 32 Meter lang und kann ein Gesamtzuggewicht von 74 Tonnen bewältigen. „Wir wollen zeigen, dass vollelektrische Lösungen auch in Anwendungen mit hohen Gesamtgewichten und einer hohen Auslastung funktionieren. Gemeinsam mit Mattson Åkeri, der schwedischen Verkehrsbehörde und mehreren anderen Partnern untersuchen wir, wie wir den Betrieb des Elektro-Lkw optimieren können", erklärt Lena Larsson, Projektleiterin des HCT-Projekts innerhalb der Technologieorganisation von Volvo Trucks.
Bei dem getesteten Elektro-Lkw handelt es sich um einen Volvo FH Electric 6X4, der an den beiden 180-kW-Schnellladegeräten, die Mattsson Åkeri auf dem Betriebshof des Unternehmens in Arendal installiert hat, mit Ökostrom geladen wird. Langfristig soll der Lkw auch zwischen Göteborg und der Stadt Borås verkehren, die 70 Kilometer von Göteborg entfernt ist.
High-Capacity Transports (HCT) bedeutet, dass die Länge und/oder das Gesamtgewicht des Fahrzeugs erhöht werden darf, wodurch eine größere Ladung pro Fahrzeug transportiert werden kann. In Europa gibt es eine Reihe von laufenden und geplanten HCT-Projekten. Ein Beispiel ist Finnland, wo das Fahren mit 76 Tonnen Gesamtgewicht und 34,5 Meter langen Lkw-Kombinationen auf den meisten Straßen erlaubt ist. Ein weiteres Beispiel ist Schweden, wo das Fahren mit 74 Tonnen (BK4-Straßennetz) erlaubt ist und mit Genehmigung der Behörden Lkw-Kombinationen von bis zu 34,5 m und 100 Tonnen auf einem bestimmten Straßennetz getestet werden können.