Die Arbeiten für den Neubau der maroden Autobahn-Talbrücke Rahmede an der zentralen A 45 in Lüdenscheid laufen nach Angaben aus dem Bundesverkehrsministerium auf Hochtouren. Auch wenn es mit der Sprengung - anders als ursprünglich geplant - nicht mehr in diesem Jahr klappe, habe das auf das gesamte Verfahren keine Auswirkungen. Das sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), am Dienstag in Lüdenscheid.
Alle Grundstücksverhandlungen in Brückennähe seien nun gerade abgeschlossen worden, was ein wichtiger Schritt nach vorne sei. Einen Sprengtermin könne man nicht nennen, da „verschiedene Variablen“ noch ungeklärt seien. Im Bauvergabeverfahren könnten sich interessierte Unternehmen bis 21. November melden, man werde dann eine Vorauswahl treffen, schilderte Luksic. Wer am schnellsten bauen könne, bekomme den Zuschlag - nicht, wer am günstigsten baue.
3000 zusätzliche Lkw in der Stadt
„Für mich ist es ein stückweit enttäuschend, dass wir keinen Sprengtermin haben“, sagte der Bürgerbeauftragte für den Brückenbau, Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer (SPD). Es sei aber derzeit schlicht nicht möglich, sich terminlich festzulegen. Der volkswirtschaftliche Schaden für die Region sei enorm, die Belastungen für die Anwohner erheblich. Der Umleitungsverkehr müsse dringend weiter stark reduziert werden, vor allem müssten zusätzliche 3000 Lkw täglich raus aus der Stadt.
Die Westfalen-Niederlassungsleiterin der Autobahn GmbH des Bundes, Elfriede Sauerwein-Braksiek, betonte, man habe Einvernehmen mit allen Grundstückbetroffenen und Umweltverbänden erzielt.
Ursprünglich sollte die seit knapp einem Jahr voll gesperrte Brücke 2022 gesprengt werden, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte das zugesagt. Die Talbrücke im Sauerland ist seit fast einem Jahr voll gesperrt, die deutschlandweit bedeutende Nord-Süd-Achse seitdem unterbrochen.