In Polen hat die Transportbranche Pläne für ein allgemeines Überholverbot für Lkw auf Schnellstraßen und Autobahnen kritisiert. Verkehrsminister Andrzej Adamczyk stellte einen entsprechenden Gesetzentwurf vor, um langwierige Lkw-Überholmanöver zu beenden, die den übrigen Verkehr aufhalten. Die Vorlage wird derzeit im polnischen Parlament beraten und soll schnellstmöglich verabschiedet werden sowie in Kraft treten – nach Möglichkeit sogar schon vor Beginn der Sommerferien Ende Juni, wenn Urlaubsreisende für ein hohes Verkehrsaufkommen sorgen werden. Das Verbot würde auf allen polnischen Straßen der Kategorie A und S gelten, die mehrere Spuren pro Fahrtrichtung besitzen. Es werde „vernünftige“ Ausnahmen geben, versicherte Adamczyk – etwa, wenn ein Fahrzeug wirklich langsam unterwegs sei, z.B. mit 50 km/h.
Vertreter des polnischen Transportsektors warnen aber, dass dies zu Rückstaus und zusätzlichen Verzögerungen bei den sowieso bereits sehr engen Lieferzeiten führen könne, wenn jeder gezwungen wäre, über eine längere Strecke hinter einem sehr langsam fahrenden Lkw zu bleiben. Es geht um die in Polen als Plage angesehenen, so genannten „Elefantenrennen“, bei denen ein Lkw einen anderen überholt, während beide ungefähr die maximale Geschwindigkeit von 80 km/h fahren. Der Vorgang kann teils minutenlang dauern. Branchenverbände argumentieren jedoch, dass statt einem generellen Überholverbot für Lkw nur das bisherige Recht strenger angewendet werden müsse.
Tschechien plant ebenfalls höhere Strafen bei Lkw-Überholmanövern.