Seit Sonntag, den 1. Dezember 2019, ist in Tschechien ein neues Lkw-Mautsystem aktiv. Dennoch waren am Freitag erst rund 300.000 Fahrzeuge registriert oder zwei Drittel der erwarteten Gesamtzahl, wie ein Sprecher des Betreibers Czechtoll der „Deutschen-Presse Agentur“ sagte. Aus Deutschland seien bisher 9000 von geschätzten 19.000 Lkw und Reisebussen mit den Bordgeräten für das neue satellitengestützte System ausgerüstet.
In den ersten beiden Dezemberwochen rechnet die Betreibergesellschaft mit längeren Wartezeiten an den Ausgabestellen, wenn Lkw-Fahrer die neuen Bordgeräte erst in letzter Minute erwerben. Wegen des teilweisen Sonntagsfahrverbots in Tschechien wird erst am Montag mit einem größeren Andrang gerechnet. Als Risikostelle für Verkehrsbehinderungen gelte die Autobahn E55 Prag-Dresden, sagte Czechtoll-Sprecher Miroslav Benes. Dort drohe nach Modellberechnungen ein Lastwagen-Rückstau von neun Kilometern Länge auf tschechischer Seite der Grenze.
Lkw-Stellplätze am Grenzübergang Pomezi nad Ohri-Schirnding fehlen
Czechtoll empfahl Transportunternehmen, den Grenzübergang Pomezi nad Ohri-Schirnding auf der Europastraße 48 in den ersten Dezemberwochen ganz zu meiden, da dort Abstellplätze für Lkw fehlten. Die Polizei in Bayern rechnet indes nach früheren Angaben nicht mit längeren Staus.
„Wir wollen nichts unterschätzen und bereiten uns bestmöglich vor“, erklärte der tschechische Verkehrsminister Vladimir Kremlik im Parlament in Prag. Das neue satellitengestützte System eines tschechisch-slowakischen Konsortiums ersetzt das bisherige Mautsystem auf Mikrowellenbasis der österreichischen Firma Kapsch.