Im Mai hatte der Bundesverkehrsminister ein milliardenschweres Sonderprogramm angekündigt. Mit zusätzlichem Geld wollte Alexander Dobrindt verfallene Brücken bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 sanieren. Wie aus einem Dokument des Ministeriums hervorgeht, reichen die zusätzlichen 1,06 Milliarden Euro für 78 Brücken. Das ist nur ein Bruchteil der 6000 Brücken, die das Verkehrsministerium in einem nicht mehr ausreichenden oder sogar ungenügenden Zustand sieht. TÜV Rheinland schätzt sogar jede zweite der bundesweit 39.000 Straßenbrücken als marode ein. Das teuerste Projekt ist der Neubau der Rheinbrücke Wiesbaden-Schierstein. Sie kostet laut Kalkulation 225 Millionen Euro. Obwohl die Zinsen, die Deutschland für neue Kredite bezahlen müsste, extrem niedrig sind, investiert der Bund nicht so stark in die Verkehrsinfrastruktur wie andere Industriestaaten. Die Bundesregierung will ab 2015 keine neuen Schulden mehr machen.
Marode Brücken: Eine Milliarde Euro viel zu wenig
Die Bundesregierung macht eine Milliarde Euro für die Sanierung von Brücken locker. Das reicht für 78 Brücken.