Rund 750 Gewerkschaftsvertreter und LKW-Fahrer aus neun europäischen Ländern sind am Dienstag in Brüssel vor den EU-Einrichtungen für bessere Arbeitsbedingungen für Berufskraftfahrer in Europa auf die Straße gegangen. Der Protest richtete sich vor allem gegen die sinkenden Löhne und die zunehmend entwürdigende Behandlung der Fahrer. Zu der Demonstration aufgerufen hatte die Europäische Dachorganisation der Fahrergewerkschaften ETF (Europäische Transportarbeiter Föderation).
Den Protest soll nach ETF-Angaben Auftakt einer längerfristigen Kampagne sein, die sich an europäische Entscheidungsträger und die nationalen Regierungen richtet, um die Löhne und Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer zu verbessern. „Heute sind wir 750. Aber wenn es um die Liberalisierung der Kabotage in der EU gehen wird, werden wir 5000 sein“, sagte die für Straßenverkehr zuständige ETF-Sekretärin Cristina Tilling auf der Schlusskundgebung vor der EU-Kommission. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas und seine Mitarbeiter hatten ein Treffen mit den Demonstranten verweigert, gaben die Veranstalter an.
„Gesetze werden erlassen, aber nicht ordnungsgemäß durchgesetzt. Unterdessen verschlechtern sich die Löhne und Arbeitsbedingungen von Berufskraftfahrern in Europa ständig. Lange Arbeitszeiten, Übernachtungen im LKW, kein Zugang zu warmen Mahlzeiten oder WC-Anlagen – die Liste der Probleme ist lang. Mit diesem Aktionstag wollen ETF und ihre Mitgliedsgewerkschaften die respektlose Art anprangern, wie Berufskraftfahrer in Europa behandelt werden", so Tilling zuvor am Rande des Protests.