Deutschland verlängert seine Kontrollen an der Grenze zu Österreich erneut um ein halbes Jahr. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, sagte am Mittwoch in Berlin, „dass nach wie vor eine hohe Zahl von illegalen Grenzübertritten festgestellt“ werde. An der deutsch-österreichischen Grenze habe die Bundespolizei in den ersten acht Monaten dieses Jahres 6749 unerlaubte Einreisen festgestellt. In 3792 Fällen sei es zu einer Zurückweisung gekommen. Im Jahr 2018 waren den Angaben zufolge 11.464 unerlaubte Einreisen aufgefallen, 6208 Menschen wurden zurückgewiesen.
Aus Gründen der Sicherheit und um Kontrolle über das Migrationsgeschehen zu haben, werde die Bundespolizei nun angewiesen, die Kontrollen über den 11. November hinaus fortzusetzen. Darüber hinaus finde an allen anderen Grenzabschnitten eine „intensive Schleierfahndung“ statt.
Eigentlich gibt es im Schengen-Raum, dem 26 europäische Länder angehören, keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. In den vergangenen Jahren hatten aber mehrere Staaten eine Ausnahmeregelung genutzt und wieder teilweise Grenzkontrollen eingeführt. Deutschland kontrolliert dort seit Herbst 2015 an der Grenze zu Österreich, nachdem sich Zehntausende Flüchtlinge und andere Migranten von Griechenland über die Balkan-Route auf den Weg nach Westeuropa gemacht hatten.