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Hallo, Zukunft! - Fahrernachwuchs wirbt Fahrernachwuchs

21.08.2013 16:00 Uhr
Hallo, Zukunft! - Fahrernachwuchs wirbt Fahrernachwuchs
Posen für ein Foto: Auch darin wurden die Azubis zu Profis
© Foto: Hanna Sturm

Mehr als nur das Lenkrad halten: Mit der Logistik-Nachwuchsinitiative "Hallo, Zukunft!" werben sieben Berufskraftfahrer-Azubis für ihren Job.

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Gänsehaut pur!" So beschreibt Louisa Hatzfeld das Erlebnis, mit einem LKW über die Rennstrecke des Nürburgrings zu fahren - als Teil des großen Abschlusskorsos am letzten Tag des Truck-Grand-Prix mit rund 300 anderen LKW vor Tausenden von Zuschauern auf den Tribünen. Ein krönender Abschluss für ein unvergessliches Wochenende, findet die 23-Jährige. Gemeinsam mit sechs anderen BKF-Azubis durfte sie Mitte Juli auf Einladung von "Hallo, Zukunft!", der Nachwuchsinitiative für Verkehr, Transport und Logistik des Verlags Heinrich Vogel, vier Tage auf dem Truck-Grand-Prix verbringen.

Neben Louisa Hatzfeld, Auszubildende bei der Nagel-Group, Niederlassung Wilnsdorf-Rudersdorf, hatte die Redaktion Vanessa Seipp (Nagel-Group, Niederlassung Eschweiler), Nina Elbers (Nosta Group), Markus Keibel (Wilhelm Schüssler Spedition), Ricardo Richter (Spedition Roman Mayer), Volodimir Skvortsov (L.I.T. Cargo) und Benjamin Straußfeld (Spedition Offergeld) für das spannende Wochenende ausgewählt. Ihre Ausbilder hatten Nachwuchsfahrer für die Aktion vorgeschlagen, die sich mit besonderem Engagement und guten Leistungen während der Ausbildung hervorgetan hatten.

Dass die Nachwuchsinitiative mehr Jugendliche für den Beruf des LKW-Fahrers begeistern will, finden die angehenden Trucker sehr wichtig. "Es freut mich, dass es Menschen gibt, die in die Zukunft schauen und versuchen, unseren Job für die jüngere Generation attraktiver zu machen", sagt Volodimir Skvortsov. Denn dass viele Menschen Vorurteile gegenüber LKW-Fahrern haben, wissen die Azubis nur zu gut. "Berufskraftfahrer zu sein, bedeutet viel mehr als nur das Lenkrad festzuhalten", betont Markus Keibel. Technisches Verständnis sei extrem wichtig, "schließlich sieht es im Fahrerhaus eines LKW heute eher aus wie im Cockpit eines Jets". Außerdem gehört Fachwissen über Lagerlogistik, Disposition, Ladungssicherung und die Sozialvorschriften zum Berufsprofil. Doch das Fahren ist natürlich das Beste an der Ausbildung. "Ein so großes und kraftvolles Fahrzeug stets sicher im Straßenverkehr bewegen zu können, ist schon eine Herausforderung", gibt der Azubi zu. "Hier vom Fach zu sein und diese Kraft zu beherrschen - das macht großen Spaß."

So ähnlich sehen das auch seine Azubi-Kolleginnen. "Wenn ich an die Laderampe rangiert habe und dann aus dem Fahrerhaus steige, fällt den Männern schon mal die Kinnlade runter", erzählt zum Beispiel Louisa Hatzfeld. Dass so eine zierliche junge Frau mühelos einen 40-Tonner im Griff hat, erstaunt viele.

DER BERUF DES KRAFTFAHRERS: OFT GIBT ES FAMILIÄRE "VORPRÄGUNG"

Auch die Eltern seien zunächst nicht begeistert gewesen, als sie ihre Berufswünsche äußerte. "Doch wenn sie mich heute auf dem Bock sehen, sind sie schon stolz auf mich." Probleme, sich in der Männerdomäne durchzusetzen, habe sie aber nicht gehabt. "In unserer Firma werden alle gleich behandelt, und das ist gut so", findet die Auszubildende. Als Autofan genießt sie die Zeit am Lenkrad. "Seit ich den CE-Führerschein in der Tasche habe, bin ich auf großen LKW unterwegs - das macht besonders Spaß." Auch die anderen Azubis haben ihren Beruf aus Überzeugung gewählt. "Das war mein Kindheitstraum", erklärt Vanessa Seipp, die schon als Kind ihre Eltern auf Touren begleitet hat. Familiär "vorbelastet" sei auch er, scherzt Ricardo Richter. "Schon mein Vater und mein Großvater waren in der Logistik tätig. Da lag es für mich nahe, etwas in diesem Bereich zu machen." Sein Ziel nach dem Ende der Ausbildung: Bei seinem Arbeitgeber einen eigenen, fest eingeplanten LKW im Fernverkehr zu fahren.

PARTNERSCHAFT FÜR MEHR FAHRERNACHWUCHS

Der Verlag Heinrich Vogel, in dem auch der TRUCKER erscheint, und der Mautbetreiber Toll Collect haben eine Partnerschaft geschlossen. Mit der Nachwuchsinitiative für Verkehr, Transport und Logistik "Hallo, Zukunft!", deren Schirmherrschaft Verkehrsminister Peter Ramsauer übernommen hat, soll die Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei Jugendlichen bekannter gemacht und das Image des LKW-Fahrers verbessert werden. Ziel der Kooperation ist es, mehr qualifizierten Nachwuchs für die Branche zu gewinnen. Das Wochenende am Truck-Grand-Prix war Auftakt für eine Reihe von Aktionen. In den kommenden Monaten folgen Informationsveranstaltungen. Bei Transport- und Logistikunternehmen sollen Schüler vor Ort einen Einblick in den Ausbildungsberuf bekommen. Außerdem informieren die Broschüre "Hallo, Zukunft! - Spezial" und die Internetseite www.ausbildung-zum-bkf.de über die Ausbildung zum Berufskraftfahrer, geben Einblicke in den Alltag und Tipps rund um die Bewerbung. Ab 2014 wird der Wettbewerb "Best-BKF" weiterer Baustein der Kooperation. Hier müssen angehende LKW-Fahrer ihr Wissen rund um den Beruf beweisen. Interessierte können sich unter www.halloausbildung.de/best-bkf anmelden.

Die Gewinner werden am Truck-Grand-Prix 2014 gekürt.

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