Der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (Elvis) und der Aachener Software-Entwickler Mansio haben die ersten Begegnungsverkehre über das neue „Elvis Cross Load Network“ abgewickelt. Das teilt Elvis mit. In der aktuellen Pilotphase sind insgesamt Speditionen beteiligt.
Die ersten Trailer wurden nun am Elvis -Hub in Knüllwald übergeben. Ziel ist Aufbau eines Begegnungsnetzes für Lkw-Komplettladungen, wie die Verkehrsrundschau im August vermeldet hat. Die Auflieger werden dafür an einem zentralen Punkt auf halber Strecke getauscht. Den Initiatoren zufolge reduziert dieses System Leerfahrten, Zeit sowie Kosten und hilft im Kampf gegen den Fahrermangel. Zudem biete die systemgestützte Lösung eine lückenlose Transparenz entlang der gesamten Lieferkette. Gemeinsam mit Mansio hat Elvis für den Verbund aus mehr als 250 Partnern systematisierte Begegnungsverkehre entwickelt, um das eigene Transportgeschäft zu optimieren.
Elvis Cross Load Network steigert Wettbewerbsfähigkeit
„Mit unserem Elvis Cross Load Network haben wir für Speditionen eine Möglichkeit geschaffen, ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu steigern“, betont Elvis-Vorstand Nikolja Grabowski. „Gerade in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten brauchen die Unternehmen neue Möglichkeiten, die Effizienz des Lkw-Einsatzes deutlich zu erhöhen.“ Das Konzept ist am Elvis-Hub in Knüllwald mit einem zentralen Wechselpunkt in Deutschland gestartet. Sukzessive soll nun das Netz auf ganz Deutschland werden. Das System funktioniert so, dass die Speditionen ihre Lkw zum Hub fahren, dort ihren Trailer an eine andere Spedition übergeben und einen Trailer dieser Spedition in die jeweilige Ursprungsregion zurück übergeben. Damit der eigene Trailer nicht an fremde Fahrer übergeben werden muss, werden aus einem Pool einheitliche Auflieger zur Verfügung gestellt.
Grabwowski: Lkw-Auslastung erhöht sich auf bis zu 60 Prozent
Laut Elvis-Vorstand Grabowski hilft das neue Konzept die Auslastung von Fahrzeugen deutlich zu erhöhen. „Aufgrund der Lenk- und Ruhezeiten des Lkw-Fahrers oder der -Fahrerin liegt die maximale Auslastung des Fahrzeugs heute bei 30 Prozent. Mit unseren Begegnungsverkehren steigern wir diese auf bis zu 60 Prozent“, nennt er konkrete Zahlen. Grund dafür sei, dass durch die Rückkehr des Lkw nach der Begegnung, das Fahrzeug mit neuem Fahrpersonal wieder in Einsatz gebracht werden könne, heißt es seitens Elvis. Im heutigen Trampverkehr stehe nach einer solchen Tour der Lkw erst einmal still, weil der Fahrer oder die Fahrerin die tägliche Ruhezeit einhalten müsse. Bei höheren Einsatzquoten reduziere sich so entsprechend der Fixkostenanteil. Weiterer Vorteil sei die Nachhaltigkeit. So sei, heißt es, durch die festen Routenpunkte am Elvis-Hub und am eigenen Standort mit entsprechender Ladeinfrastruktur der Einsatz von E-Lkw auch im Fernverkehr möglich. Da die Rückladung immer am Begegnungspunkt zur Verfügung steht, entfallen zudem unnötige Leerfahrten zur nächsten Ladestelle.
Ziel ist in 2024 die Deutschland-Abdeckung, dann folgt Europa
Die Pilotphase wird dazu genutzt, um wertvolles Feedback von den Speditionen einzuholen. Sukzessive sollen immer mehr Partner aufgegleist werden. Ziel des Elvis Cross Load Networks ist, in diesem Jahr ganz Deutschland abzudecken und anschließend europaweit zu expandieren. Weitere Funktionen wie das CO2-Tracking sollen künftig ebenfalls verfügbar sein. Julian Blasig, Chief Operating Officer von Mansio, sagt: „Wir freuen uns über den sehr erfolgreichen Start der Pilotphase. Die intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen Speditionen in der Konzeptentwicklung hat sich gelohnt.“