Der erste deutsche Elektro-Highway für Oberleitungslaster in Südhessen soll in Kürze mit fünf Fahrzeugen seinen vollen Betrieb aufnehmen. Im Laufe der Anfang Juli beginnenden Sommerferien sollten die Lkw alle auf der Teststrecke unterwegs sein, sagte Frauke Werner von der projektleitenden Verkehrsbehörde Hessen Mobil der Deutschen Presse-Agentur: „Es gab Fahrerschulungen.“ Die habe man in Corona-Zeiten online anbieten können. Auch sei die nach einem Unfall im Januar in eine Fahrtrichtung vorübergehend nicht nutzbare Strecke auf der A 5 zwischen Langen und Weiterstadt wieder repariert.
Auf der vielbefahrenen Strecke können Hybrid-Laster seit gut einem Jahr mit einem Stromabnehmer an eine Oberleitung andocken und Strom tanken, um die Batterien aufzuladen. Mit dem auf mehrere Jahre angelegten Test sollen Auswirkungen auf den Verkehr, ökologische und ökonomische Aspekte und der Mehraufwand für die Straßenmeistereien untersucht werden. Eigentlich sollten nach dem Teststart im Mai vergangenen Jahres die Spezial-Laster der Volkswagen-Tochter Scania aus Schweden sukzessive geliefert werden. Doch dies verzögerte sich zuletzt durch die Corona-Pandemie. Bislang fahren zwei der Oberleitungs-Hybrid-Laster auf der Strecke.
Das Bundesumweltministerium hat die fünf Kilometer lange Strecke mit knapp 14,6 Millionen Euro finanziert. Weitere rund 15 Millionen Euro sollen in Datensammlungen und Auswertungen fließen. Im Rahmen des Projekts ELISA (Elektrifizierter, Innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen) sollen auf der Strecke mit Oberleitungen bis 2022 die fünf Hybrid-Laster Daten sammeln. Damit soll ausgelotet werden, wie künftig umweltschonender Güter transportiert werden können. Mittlerweile ist eine zweite Teststrecke in Schleswig-Holstein am Start.