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Bund gibt Startschuss für Initial-Ladenetz für E-Lkw

21.06.2024 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ladeinfrastruktur Konferenz 2024 Panel E-Lkw
Auf dem Panel zum Thema E-Lkw-Ladeinfrastruktur diskutierten unter anderem Sebastian Lahmann von der NOW GmbH (3. v.l.) und Anja van Niersen, CEO Milence (4.v.l.)
© Foto: youtube.com/Screenshot

Der Bund will bis 2030 über 350 Ladestationen für E-Lkw entlang der Autobahnen schaffen, wie die NOW GmbH auf der Ladeinfrastruktur-Konferenz in Berlin bestätigte.

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Insgesamt 354 Ladestandorte für E-Lkw an bewirtschafteten (224) und unbewirtschafteten (130) Autobahnen, die zusammengenommen knapp 30.000 Ladevorgänge pro Tag abwickeln können – so soll das öffentliche Lkw-Ladenetz im Jahr 2030 aussehen. Das Vorhaben bestätigte Sebastian Lahmann von der bundeseigenen NOW GmbH auf der Ladeinfrastruktur-Konferenz (Liskon) des Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) am 20. Juni in Berlin. „Die Industrie hat entschieden, dass ein maßgeblicher Teil des Güterverkehrs batterieelektrisch erfolgen wird, es sind Investitionsentscheidungen getroffen worden, die jetzt in die Umsetzung gehen. Das BMDV wird Geld bereitstellen, um dieses Ladenetz aufzubauen“, so Lahmann und betonte: „Wir laufen jetzt los.“

Beim Lkw-Ladenetz setzt der Bund sowohl auf ultraschnelles Megawatt-Laden (MCS) als auch auf weniger leistungsstarke CCS-Ladepunkte. So plane man neben 1800 MCS-Ladepunkten 2400 CCS-Ladepunkte. „MCS-Laden ist auf einem guten Weg und wird Enabler sein für Langstrecken“, so Lahmann. Das langsamere CCS-Laden bezeichnete er als Brückentechnologie, darüber hinaus sei es praktikabel für das Übernacht-Laden bei langen Ruhezeiten.

Die große Herausforderung bei der Ausschreibung sei jedoch, dass die Rahmenbedingungen noch nicht hundertprozentig geklärt seien, der NOW-Vertreter sprach von Moving Targets und nannte als Beispiel fehlende Normen für den MSC-Stecker oder auch die Frage, von welcher Seite geladen wird oder wie künftig elektrifizierte Trailer geladen werden. „Für eine so große Ausschreibung, wie wir sie gerade vorbereiten, müssen wir klare Definitionen haben, so dass das Laden an den Autobahnen am Ende auch funktioniert.“

Bei einer Podiumsdiskussion auf der Lisko wurde deutlich, dass sich diese Herangehensweise doch um einiges von der Philosophie der privatwirtschaftlichen Ladeparkbetreiber unterscheidet, die bereits mit dem Aufbau einer Infrastruktur begonnen haben. Dazu zählt Milence, das Joint Venture von Daimler Trucks, Volvo Trucks und Traton, das derzeit in acht Ländern Lkw-Ladestationen aufbaut und deren CEO Anja van Niersen ebenfalls zu Gast war. „Wenn es bewegliche Ziele gibt, müssen wir uns mitbewegen. Wir können alle zusammen warten, aber die Kunden sind jetzt da, die Trucks werden jetzt gebaut und wollen geladen werden“, so van Niersen. Auch wenn nicht alle technischen Details, etwa in Punkto MSC-Standard, geklärt seien, biete man dort proaktiv Lösungen, wo sie gebraucht würden.

Lahmann betonte, dass man seitens des Bundes nicht hadere und auch nicht vorhabe, so lange Studien durchzuführen, bis alle Probleme gelöst seien. „Wir beschäftigen uns hier mit einer Ausschreibung des Bundes, die extrem volumiös ist und sich über viele Standorte erstreckt. Da müssen in der vertraglichen Ausgestaltung viele Punkte Berücksichtigung finden“, so Lahmann. 

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