Berufskraftfahrer - ein Job mit Zukunft? Könnte man meinen, so oft wie das Thema Fahrermangel diskutiert wird. Paul Ebsen, Pressesprecher bei der Bundesagentur für Arbeit, kennt die exakten Zahlen: "Rein rechnerisch kann man nicht von einem Fahrermangel sprechen. Die Zahl der Arbeitssuchenden ist deutlich größer als das Stellenangebot."
Im März 2012 waren 52.570 Berufskraftfahrer im Güterverkehr arbeitslos oder arbeitsuchend gemeldet. "Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Zahl der Arbeitslosen bei den Berufskraftfahrern gestiegen", sagt Ebsen. Aber: Gerade die Zahl der arbeitslosen jüngeren Fahrer sank. Im März dieses Jahres waren 2029 Fahrer unter 25 Jahren arbeitslos und damit 5,6 Prozent weniger als im März 2011. Bei den 25- bis 29-Jährigen ging die Zahl sogar um 6,9 Prozent zurück.
Übrigens sind in Nordrhein-Westfalen mit 15.686 Personen mit Abstand am meisten Berufskraftfahrer arbeitslos, gefolgt von Niedersachsen und Bayern. Nach wie vor ist aber auch der Bedarf an Fahrern in Nordrhein-Westfalen am höchsten. "Insgesamt geht nach 2011 die Nachfrage derzeit zurück", erklärt Paul Ebsen.
MINI-TREND: BETRIEBE BILDEN WIEDER MEHR AUS
Deutlich rosiger sieht da die Situation in punkto Ausbildung aus: Im März 2012 wurden 3530 Ausbildungsstellen zum Berufskraftfahrer deutschlandweit gemeldet. Das sind fast 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Entwicklung zeigt laut Ebsen, dass sich die Betriebe in der Branche bewusst sind, wie wichtig es ist, künftig mehr Fachkräfte auszubilden.
Im Bereich Fortbildung zum Berufskraftfahrer geht die Entwicklung trotz allem in die entgegengesetzte Richtung: 2011 nahmen laut Agentur für Arbeit 2365 Personen an einer solchen Umschulung teil, 2010 waren es noch 4222.