Seit Firmenchef Helmut Fliegl die 40 überschritten hat, scheinen ihm Produktfokussierung und Qualität über die schiere Ideenvielfalt zu gehen.
Diesen Eindruck gewinnt man zumindest von den beiden neuesten Serienprodukten. Da wäre der Stonemaster, der mit 24,5-Kubik-Stahlmulde (fünf Millimeter Boden, vier Millimeter Wände) rund 5,5 Tonnen wiegt. Die Nutzer werden sich über das weiterhin komplett geschlossene Kipplager freuen. Sollten sie den Sattel versehentlich "versenken", kann man ihn an zwei neuen Schleppösen am Heck an den Haken nehmen. Die hat Fliegl in die Längsträger integriert.
DIE RUNDE RAHMENFRONT S PART VIEL GEWICHT
Ein Stockwerk darüber soll die geschlossene Hakenverriegelung des Heckdeckels sich jetzt nicht mehr verhängen und der Deckel so immer sauber verriegelt sein. Die konische Muldenform wurde ebenfalls geändert. Sie baut hinten weiter fünf Zentimeter breiter als vorn, was das Abschütten beschleunigt. Mehr spüren dürfte der Kollege allerdings in Fahrt: Dort senkt die neue Bauchung den Schwerpunkt fühlbar ab, und die neue angeschrägte Front soll laut ersten Kundenerfahrungen gegenüber dem Vorgänger auf gleicher Strecke tatsächlich vier bis zehn Prozent Sprit sparen.
Dabei hilft in jedem Fall die Plane, die immer mit Zentralverschluss ausgeführt ist und jetzt in üppiger ausgeformten Haltern zum Liegen kommt, wo sie definitiv neben der Mulde und dem Schaufelbereich des Radlagers liegt.
Vorne übernimmt die Muldenführung ein Einweiskeil, der selbst Last aufnehmen kann. An der Stirnwand freut man sich über das Podest am Kippzylinder, das sich individuell auf die Fahrergröße einstellen lässt und viel Platz bietet. Dabei muss man nur darauf achten, die Podestschrauben nicht allzu fest "anzuknallen", da der Kippzylinder sonst beschädigt wird und eben nicht mehr kippt. Trotz Skepsis gegenüber dieser Anbringung, gab es laut Verkäufer Max Krüger bislang keine Probleme mit "abgerutschten" Podesten. Darunter hängen die Anschlüsse für Luft und Strom, was das Aufsatteln und Verbinden mit der Zugmaschine sehr erleichtert.
ZWEITE NEUHEIT: 30ER-HALS FÜR PASSENDE HÖHEN
Beim Aufsatteln erfordert der Mega mit dem 30er-Hals etwas Vorsicht. Fliegl hat zwar versucht, die vorderen Planenspanner möglichst weit aus der "Schusslinie" der LKW-Hinterräder zu nehmen - was aber prinzipbedingt nicht komplett gelang. Da der dünne Hals auch keine Haken des Quicklock-Systems zulässt, überspannen die Thüringer diesen Bereich mit einer "Seilbrücke", wie man sie ähnlich auch von Krones "Easy-Tarp"-System kennt.
Den Stirnwandbereich räumte Fliegl komplett auf: Das (niedrige) Anschlagblech ist der nach oben gekantete Boden, an dem die verzinkten Stahlecksteher angebolzt sind. Vorteil: Hier steht nichts mehr über. Der Staplerfahrer kann die Gitterboxen oder Paletten ganz an die Stirnwand vorschieben.
Oben ersetzte Fliegl die Plane durch eine Blechhaube, die den Trailer besser abdichten dürfte. Ein neues Dreieck soll das Einfädeln der vorderen Planenstange erleichtern, was in der Praxis nicht so viel besser funktioniert als gedacht. Dafür läuft die Plane angenehm leicht und hat innen noch zusätzliche Schutzstreifen an den Stellen, wo sie die Rungen berührt. Im Dach verhindern weitere Planenstreifen, dass die Spannseile auf die Fracht durchhängen.
Doppelgelenkscharniere sorgen dafür, dass sich die geöffneten Portale nah an die Plane "anlegen" und beim Anfahren an die Rampe "zurückfedern" können. Anfahrschutz und Heckleuchtenhalter (aus Edelstahl) rückten so weit wie möglich nach vorn, um ein Aufsetzen zu vermeiden. Ebenfalls nach vorn rücken sollen die Stützbeine. Nicht, dass sich der schlanke Hals unter zu viel Last noch verneigt. GS