In Baden-Württemberg müssen in den kommenden Jahren Tausende Ladesäulen für E-Lkw gebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums, die die Landesregierung am Dienstag, 12. März, in Stuttgart vorstellte. Demnach werden bis in drei Jahren 1800 zusätzliche Ladepunkte benötigt. Im Jahr 2030 sind demnach 6350 Ladesäulen nötig, bis 2035 werden sogar fast 14.000 öffentliche Ladepunkte gebraucht. Derzeit gibt es laut Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) so gut wie keine öffentlichen Ladesäulen für elektrisch betriebene Lastwagen im Südwesten.
„Der Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw ist von zentraler Bedeutung für die Transformation des Gütertransports auf der Straße“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Das sei auch ein Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung eines Exportlandes wie Baden-Württemberg. Verkehrsminister Hermann sieht beim Ausbau vor allem die Wirtschaft in der Pflicht. Der Staat könne den Ausbau nicht allein bewältigen. „Einen erheblichen Teil müssen die Unternehmen und die Energieversorger leisten“, sagte Hermann.
Für die Studie waren Interviews mit Logistikunternehmen, Fahrzeugherstellern, Netzbetreibern, Ladesäulenherstellern und Investoren geführt worden. Diese sehen der Studie zufolge vor allem Probleme bei der Verfügbarkeit geeigneter Flächen für die Ladeinfrastruktur. „Die bisherigen Parkplätze an Autobahnen werden bei Weitem nicht ausreichen“, sagte Hermann. Deswegen werde es auch in Gewerbegebieten öffentliche Ladeparks brauchen.
Die Studienautoren gehen davon aus, dass bis 2030 etwa ein Drittel der Ladungen unterwegs, also an öffentlichen Ladesäulen, stattfinden wird. Zwei Drittel aller Ladevorgänge dürften demnach in den Depots der Spediteure oder beim Be- und Entladen stattfinden.