Der Gotthard-Tunnel in der Schweiz soll 2016/2017 eröffnet werden. Die Schweizer „Alpen-Initiative“ schlägt vor, den Gotthard-Straßentunnel nicht wie (unter anderem aus Sicherheitsgründen) geplant mit einer zweiten Röhre zu versehen, sondern den Straßentunnel für LKW komplett zu sperren.
Stattdessen sollten dann jährlich die 500 000 LKW, die den Gotthard anfahren, vor dessen Erreichen auf eine „Kurz-RoLa“ verladen und zwischen Erstfeld und Biasca per Schiene unter dem Gotthard hindurch transportiert werden.
Der Bundesverband Güterkraftverkehr BGL sieht diesen Vorschlag nicht nur als realitätsfremd, sondern auch als wirtschaftlich, ökologisch und aus Sicherheitsüberlegungen kontraproduktiv an. Zum einen würden sich durch die Taktfrequenz von drei Kombizügen pro Stunde rund 20 bis 30 Prozent der Kapazität im Gotthard-Tunnel für ökologisch unsinnige Transporte verbraucht. Bis zu dem geplanten Zeitpunkt werden LKW aufgrund der EU-Grenzwerte nur noch zwei bis drei Prozent der Schadgase ausstoßen.
Der Vorschlag lasse zudem das primäre Ziel aus dem Blickfeld geraten, kombinierte Verkehre über lange Distanzen zu organisieren und den Vor- und Nachlauf zum Schienenverkehr kurz zu halten. Die Schweizer Vorschläge seien laut BGL insoweit eine „verkehrte Welt“, weil die europäische Langstrecke über die Straße erfolgt und ein „Ministück“ des Transports auf die Schiene zwangsumgeleitet wird. (vb)
Wird Gotthard-Tunnel für LKW gesperrt?
17.02.2011 13:31 Uhr

Der Gotthard-Tunnel in der Schweiz soll 2016/2017 eröffnet werden.