Hattersheim/Berlin/Frankfurt/Bonn. Die deutschen Transport- und Logistikverbände rechnen durch die regionale Ausweitung der Lkw-Maut auf zusätzliche 40.000 Bundesstraßenkilometer zum 1. Juli 2018 mit einem erheblichen Kostenschub im Straßengüterverkehr in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro jährlich. Darauf wiesen der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), der Bundesverband Paket und Express Logistik (BIEK), der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) sowie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) in einer gemeinsamen Erklärung hin. Die Mautausweitung könne sich auch auf die Fracht- und Verbraucherpreise auswirken, machten die Verbände deutlich. So wirke die Lkw-Maut zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur wie eine Verbrauchssteuer, führten sie an.
Ausdrücklich begrüßen AMÖ, BIEK, BGL, BWVL und DSLV das Bekenntnis der Bundesregierung zu einheitlichen Mautsätzen auf Autobahnen und Bundesstraßen. Dies trage zur transparenten Kostendarstellung der Transportunternehmen gegenüber ihren Kunden bei und verhindere die Benachteiligung von Betrieben in ländlichen Regionen. Ausweichverkehre auf Landstraßen erwarten die Bundesverbände nicht. Schließlich würden Umwege führen in der Regel zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen führen, wodurch monetäre Vorteile überkompensiert würden. Dies sei nicht im Interesse der Logistikkunden.
Zusätzlich zur Mautausweitung zum 1. Juli 2018 ist auf Basis des neuen Wegekostengutachtens zu Beginn des Jahres 2019 erneut mit geänderten Mautsätzen zu rechnen. Zur Vorbereitung fordern die Verbände einen Planungsvorlauf von mindestens sechs Monaten für Logistik, Industrie und Handel, gerechnet ab dem 1. Juli 2018. Damit würden die neuen Mautsätze frühestens am 1. Januar 2019 wirksam, machten sie deutlich. (sno)