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Studie: Unterschlagen Lkw-Hersteller 50 Prozent ihrer Emissionen?

30.04.2024 18:43 Uhr | Lesezeit: 3 min
Emissionen Lkw
Eine neue Studie von Transport & Environment zeigt, dass die Emissionen der europäischen Lkw-Hersteller um 50 % höher sind als die Angaben, die sie gegenüber Investoren machen
© Foto: Artinun/ AdobeStock

Eine neue Studie zeigt, dass die Emissionen der europäischen Lkw-Hersteller um 50% höher sind als die Angaben, die sie gegenüber Investoren machen. Investoren müssen sich auf eine Offenlegungspflicht nach Scope 3 einstellen, die 2025 in Kraft tritt.

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Lkw-Hersteller unterschätzen ihre Scope-3-Emissionen

  • Die europäischen Lkw-Hersteller haben bereits damit begonnen, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, aber bisher gab es keine gesetzliche Verpflichtung, über die indirekten Emissionen - bekannt als Scope 3 - zu berichten.
  • Die Analyse von T&E zeigt, dass Mercedes-Benz, DAF, IVECO, Renault und Volvo ihre Scope-3-Emissionen deutlich unterschätzen.
  • Nur MAN und Scania berichten ihre Scope-3-Emissionen korrekt.

Lkw-Hersteller sind eine der kohlenstoffintensivsten Investitionen

  • Gemessen an den gemeldeten Kohlendioxidemissionen pro Euro Umsatz sind die Lkw-Hersteller bereits jetzt eine kohlenstoffintensivere Investition als andere stark verschmutzende Branchen wie Öl und Stahl.
  • Der einzige Sektor, den T&E ausfindig machen konnte, dessen durchschnittliche Kohlenstoffintensität höher ist als die der Lkw-Hersteller, ist der Kohlebergbau.

Ausblick: Strengere Regulierung und Umstellung auf Elektromobilität

  • Eine neue EU-Verordnung verpflichtet die Lkw-Hersteller, verstärkt emissionsfreie Fahrzeuge zu verkaufen. Dies wird ihre Emissionen bis 2030 bereits um 29% senken.
  • Je schneller die Lkw-Hersteller auf Elektroantrieb umstellen, desto attraktiver werden sie für Investoren.

Die Studie hebt auch hervor, dass ESG-Ratings die Klimaauswirkungen von Lkw-Herstellern nicht richtig einschätzen. Die meisten Rating-Agenturen geben Lkw-Herstellern Nachhaltigkeitsbewertungen, die mit denen einiger Hersteller erneuerbarer Energien vergleichbar sind. Mercedes-Benz zum Beispiel schneidet im Bloomberg-Umwelt-Score besser ab als Siemens Gamesa, die Windturbinen-Sparte von Siemens. Das liegt vor allem daran, dass weniger als 3 Prozent des Bloomberg-Umwelt-Scores auf Scope 3 beruhen. Auch zwischen den Bewertungen der verschiedenen Anbieter besteht nur eine geringe Korrelation. Daimler ist laut Sustainalytics, einer anderen Rating-Agentur, der leistungsstärkste Lkw-Hersteller, erhält aber von den beiden anderen Anbietern (Bloomberg und S&P) mit die niedrigsten Werte. Dies schränkt die Nützlichkeit von ESG-Ratings ein, meint T&E. Was den Straßenverkehr betrifft, so spiegelt die EU-Taxonomie die tatsächliche Umweltleistung eines Lkw-Herstellers besser wider, da sie das Verhältnis von umweltfreundlichen Investitionen und Einnahmen im Zusammenhang mit emissionsfreien Lkw direkt berücksichtigt.

Die europäischen Lkw-Hersteller haben bereits damit begonnen, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, aber bisher gab es keine gesetzliche Verpflichtung, über die indirekten Emissionen - bekannt als Scope 3 - zu berichten. Ein durchschnittlicher Lkw verbraucht während seiner Lebensdauer 450.000 Liter Kraftstoff, was 99,8 % der gesamten Kohlenstoffbelastung eines Lkw-Herstellers ausmacht.

 

 

 

 

 

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